Die Luftakrobaten: Springen
1937 wurde anlässlich eines Ländervergleichskampfes das fixe Stahlbrett im Kornwestheimer Hallenbad durch ein modernes Benz-Holzbrett ersetzt und eine verschworene Gruppe von Sportlern widmete sich fortan dem faszinierenden Springen. Und schon im Jahr darauf holte Anne Haiber den ersten württembergischen Titel für den TVK. Als nach dem Krieg Franz Reichmann zu den TV'lern stieß, fand sich Kornwestheim Anfang der Fünfziger regelmäßig in den Siegerlisten in Württemberg, Süddeutschland und bei Länderkämpfen der Nationalmannschaft. Gekrönt wurde diese Solo-Karriere 1965 mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaften in der Halle und im Freien. Trotz dieser Erfolge bildete sich in Kornwestheim aber keine Springerschule und das Kunstspringen tauchten im wahrsten Sinne ab.
Das änderte sich erst wieder nach der Einweihung des Alfred-Kercher-Bades 1975 mit seiner modernen Sprunganlage. Der Württembergische Schwimmverband nutzte diese Chance, richtete mit dem TVK Meisterschaften aus und erweckte so das Kunstspringen in Kornwestheim nach 20 Jahren aus seinem „Dornröschenschlaf“.
Selina - Fertig zum Sprung
Selina - Perfekte Korperspannung
Schon in den beiden Jahren davor deutete sich aber an, dass die Erfolgsgeschichte der Springer keine Selbstverständlichkeit war. Anfang der 90er-Jahre geriet das Springen beim TVK zur Ein-Mann-Schau mit dem nach wie vor erfolgreichen Axel Strenkert. Verletzungspech und vor allem der Verlust des Aushängeschildes Sandra Oechsner und Zeitprobleme des damaligen Trainers Peter Stöterau leiteten aber im Rückblick eine Entwicklung ein, die einen kompletten Neustart notwendig machten. Und der gelang mit einigem Anlauf.
Mit Unterstützung des Schwimmverbandes konnte im Jahr 2000 wieder eine Springergruppe installiert werden. Landestrainer Rainer Markwirth kümmerte sich fortan um das junge Pflänzchen. Bereits 2001 sprang Daniel Wörsinger bei den Bezirkstitelkämpfen mit. Und bei den Landesmeisterschaften 2003 im heimischen Alfred-Kercher-Bad holte der junge Springer seine erste Goldmedaille vom 1m-Brett. Über die Jahre gelang es, auch über die Kooperation mit der KISS, eine zwar kleine, aber kontinuierlich erfolgreiche Springertruppe aufzubauen. Pluspunkt und Motivation für den Nachwuchs war sicher auch der Umstand, dass regelmäßig Meisterschaften auf der heimischen Sprunganlage ausgetragen wurden.
Ab 2011 trat mit Pascal Pollin langsam ein weiteres Talent ins Rampenlicht. Sein steiler Erfolgsweg führte ihn in kurzer Zeit an die süddeutsche Spitze in der Jugend und offenen Klasse. 2014 führte sein Weg bis zu den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften. Silber vom Turm und jeweils Platz 3 von den Brettern waren mehr, als man erwarten konnte: eine stolze Ausbeute. Es folgten weitere Höhepunkte und Erfolge, aber leider auch Verletzungen, die den Springer zurückwarfen. Gleichwohl ist im Jubiläumsjahr 2019 die Teilnahme an den Baden-Württembergischen Meisterschaften vor heimischer Kulisse geplant.